Erdogan und kein Ende
Von Karl Klauss
Der türkische Präsident und seine auserwählten Mitstreiter haben sich offenbar von jeglichen diplomatischen Gepflogenheiten verabschiedet. Die Wortwahl gegenüber deutschen Politikern wird gegenwärtig nur vom Wortgefecht zwischen Donald Trump und seinem nordkoreanischen Widersacher Kim Jong-un übertroffen. Da werden deutsche Regierungsmitglieder als Nazis oder Rassisten bezeichnet. Es ist verständlich, dass die attackierten deutschen Politiker nicht mit gleicher Münze zurückzahlen. Charakteristische und treffende Worte ließen sich im deutschen Duden schon finden. Was nicht zu verstehen ist, ist der Schlingerkurs der deutschen Regierung und auch der Europäischen Union gegenüber dem türkischen Präsidenten. Dabei gebe es genügend Möglichkeiten ihn in politische Schranken zu weisen. An erster Stelle steht der vorübergehende Abbruch der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zur Europäischen Union. So wie es Österreich seit längerem fordert. Doch der Einfluss der Donaurepublik in Brüssel ist begrenzt. Solange sich Paris und Berlin dieser Forderung nicht anschließen, wird man wohl mit der Fäkalsprache aus Ankara leben müssen.