Warum entschuldigt sich Tom Bartels?

Von Karl Klauss

 

Aufregung im Halbfinalspiel des Confed-Cups zwischen Deutschland und Mexiko. Das Spiel bot nicht sonderliche Spannung, denn Deutschland dominierte das Spiel gegen die ehrgeizigen Mittelamerikaner und führte bereits 3:0, als es zu einer kleinen Rangelei zwischen dem mexikanischen Sürmer Hernandez, genannt Chicharito und dem deutschen Abwehrspieler Antonio Rüdiger kommt. Ein leichter Schubser von der „kleinen Erbse“, so heißt die Übersetzung von Chicharito und der deutsche Fußballer vom AS Rom geht zu Boden und krümmt sich vor Schmerzen. Doch die Zeitlupe überführt den Wahl-Römer als Schauspieler. Das sieht auch der ARD-Reporter Tom Bartels so und meint salopp, Rüdiger soll sich mit dieser theatralischen Einlage „nicht zum Affen machen". Das Spiel geht weiter, doch plötzlich hat der Reporter weniger das Spiel im Blick und verfällt fortwährend in Entschuldigungen. Offenbar hat er einen Anruf von der ARD-Zentrale bekommen, dass seine Äußerung rassistisch gewertet werden könnte. Warum? Rüdiger ist dunkelhäutig und wird in Italien deswegen oft beleidigt. Aber wir leben in Deutschland und da sind alle Menschen gleich. Und wenn die Schauspiel-Einlage vom hellhäutigen Lars Stindl aufgeführt worden wäre, dann hätte sich eben er „zum Affen gemacht“.

Dieser ARD-Reflex zeigt nur Eines: Zurückgebliebenes und rückwärtsgewandtes Denken, als wären wir Deutschen ein Volk von Rassisten.


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