Unvorstellbar. Wieder Krieg in Europa!

Von Wolfgang Nagorske

Nach dem Ende des verheerenden 2. Weltkrieges am 8. Mai 1945 schworen sich alle Völker: Nie wieder Krieg! Zum ersten Mal wurde dieser Schwur am 24. März 1999 gebrochen, als NATO-Verbände in den Kosovo-Krieg eingriffen und Tausende Einsätze gegen Serbien flogen, dass sich der Selbständigkeit des Kosovo widersetzte. Doch der russische Einmarsch in die Ukraine ist eine andere Dimension. Darauf deutete nach der so genannten Unabhängigkeitserklärung der beiden Gebiete Donezk und Lugansk in der Ostukraine nichts hin. Waren der Westen und die Ukraine doch offensichtlich bereit, einen Sonderstatus dieser mehrheitlich von russischen Einwohnern bevölkerten Ostukraine zu billigen. Der Einmarsch Russlands in die gesamte Ukraine ist ein Krieg, der mit keiner Begründung aus Moskau zu akzeptieren ist. Der Überfall auf einen souveränen Staat, ist eine Aggression, die Europa seit jenem 8. Mai 1945 noch nie erlebt hat. Diese Eskalation ist auch ein Versagen der Diplomatie auf ganzer Linie. Das ist umso unverständlicher, da beide Seiten wissen, dass ein territorial begrenzter Krieg die reale Gefahr eines Flächenbrandes auf ganz Europa in sich birgt. Die Ankurbelung eines weiteren Wettrüstens ist keine zeitgemäße Antwort und Deutschland sollte dabei keineswegs in der ersten Reihe marschieren. Die deutsche Schuld, vor allem auch gegenüber der Ukraine und Russlands ist im Gedächtnis dieser Völker fest eingebrannt. Zu allererst muss es über Verhandlungen zu einem Waffenstillstand kommen. Erst wenn die Waffen schweigen, hat die Diplomatie wieder eine Chance.  


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