Ein Hauch von Hoffnung

Von Wolfgang Nagorske

Das neue Jahr verbinden alle Menschen mit Wünschen und Hoffnungen, obwohl man weiß, dass nicht alle Wünsche, und ja, auch nicht alle Hoffnungen sich erfüllen werden. In Wünschen und Hoffnungen drücken sich aber Erwartungen aus, dass es doch besser werden solle, als das, was wir in den vergangenen Wochen und Monaten durchlebt haben. Doch am Beginn des neuen Jahres, zeigt sich im Gegensatz zu den zurück liegenden Monaten ein Hauch von Hoffnung. Ein leises Lüftchen, aber immerhin. Selbst unter Politikern und Virologen, die in den vergangenen Monaten mit ihren Aussagen versuchten, uns in Angst und Schrecken zu versetzen, hören wir jetzt mildere Töne. Keine Rede mehr von einer neuen Todeswelle eines neuen, mutierten Virus. Entgegen allen Vermutungen verlaufen die aktuellen Infektionen glimpflicher als erwartet. Und auch die teils hitzig und kontrovers geführten Debatten um eine allgemeine Impfpflicht haben sich abgekühlt. Über siebzig Prozent der Deutschen sind doppelt geimpft und vierzig Prozent davon bereits ein drittes Mal. Diese Zahlen widerlegen die Mär, dass wir Impfmuffel sind. Wenn eine Minderheit eine andere Auffassung zum Impfen hat, dann muss man das zur Kenntnis nehmen. Diese Minderheit sollte auch nicht durch Druck und Drohungen vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden. Sie müssen halt den Umweg über einen täglichen Test gehen, wenn sie in einem Restaurant speisen wollen. Druck und Drohungen teilen die Menschen in Geimpfte und in verächtliche Ungeimpfte. Wollen wir das wirklich? Haben wir nicht schon immer noch die Teilung in Ossis und Wessis, in Reiche und Menschen aus so genannten bildungsfernen Schichten, wie heute elegant der schlimme Zustand von zunehmender Armut umschrieben wird? Wir brauchen keine weitere Teilung in verschiedene Gruppen, sondern Wege zu einem Mehr an Zusammenhalt in der ganzen Gesellschaft. Die zum Jahreswechsel zu vernehmenden, so ganz anderen Worte aus der Politik stimmen hoffnungsvoll. Und aus Hoffnung wächst Zuversicht.