Donald Trump ist weg, Joe Biden ist da
Von Wolfgang Nagorske
Die Amtszeit des US-Präsidenten Donald Trump erreichte mit dem Sturm auf das Kapitol in Washington seinen hässlichsten Tag. Der neue Präsident Joe Biden ist im Weißen Haus eingezogen und verkündet einen neuen Aufbruch der USA in der Welt. Er machte den Austritt seines Vorgängers aus dem Pariser Klima-Abkommen und der Weltgesundheitsorganisation rückgängig. Biden verspricht die abgrundtiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft, die Trump ihm hinterlassen hat, zu überwinden und sagte mit dem Blick auf das gestürmte Kapitol: „Wir sind besser als das.“ Hier widersprechen ihm führende Historiker und Ökonomen der USA. Der Wirtschaftswissenschaftler Adam Tooze sagte: „Die USA sind nicht besser, als das Unfassbare, was an jenem Tag in Washington geschehen ist. Amerika ist genau das. Eine Mischung aus Liberalen und Radikalen, aus Biden und Trump. Man will das Gute im Bösen suchen und verharmlost dabei die tatsächlich gefährliche Situation." In der Tat zeigt die vorurteilsfreie Analyse, dass die Wirtschaftspolitik der Trump-Regierung in den vergangenen vier Jahren die Lebensverhältnisse der ärmeren Schichten und auch der schwarzen Bevölkerung und der Latinos in einem Maße verbessert haben, wie es diese Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren, vielleicht sogar in Jahrzehnten, nicht erlebt haben. Hier muss der neue Präsident ansetzen, wenn er Vertrauen gewinnen will. Ohne Vertrauen lässt sich eine auseinander gedriftete Gesellschaft nicht wieder zusammenführen. Der von Trump beschleunigte Riß durch alle Schichten der Bevölkerung ist tief. Joe Biden steht vor einer Mammutaufgabe.