Widersprüchliches zum Corona-Virus

Von Wolfgang Nagorske

 

Eines möchte ich voraus schicken. Ich bin kein Mediziner, kein Arzt und auch kein Virologe. Ich verfolge die Debatte über das Corona-Virus, seit seinem ersten Ausbruch in China Ende des vergangenen Jahres, mit einer Mischung aus Betroffenheit und Unruhe. Betroffen macht mich die ständig steigende Zahl von Menschen, die der Krankheit bis heute zum Opfer fielen. Unruhe ergreift mich, wie wir in der Öffentlichkeit mit dieser bisher unbekannten Infektion umgehen. Inzwischen ist das Virus auch in Deutschland angekommen. Die weltweite Ausbreitung von Viruserkrankungen ist nicht neu. Fast in jedem Jahr, mal stärker, mal schwächer, schwappt eine asiatische Grippe auch bis nach Europa über, weil weltweite Kontakte geschäftlicher, kultureller oder touristischer Natur nicht mehr wegzudenken sind. Davor können wir uns mehr oder weniger schützen, weil in jedem Jahr Impfstoffe entwickelt werden, die das Virus erfolgreich bekämpfen. Dennoch sterben in Deutschland in jedem Jahr über tausend Menschen an der Grippe. Bis gestern sind bei uns über 200 Menschen an dem Corona-Virus erkrankt. Nahezu stündlich vermelden die Medien wieder einen oder zwei neue Fälle. Da werde ich stutzig und frage mich, warum werden nicht Tag für Tag die an der so genannten normalen Grippe erkrankten Zahlen genannt? Zumal die doch höher liegen. Der Gesundheitsminister gibt sich erfreulich gelassen, fordert Wachsamkeit ein, ohne Panik zu verbreiten. Wissenschaftler der Charite Berlin wirken ebenfalls einer aufkommenden Aufgeregtheit in der Bevölkerung entgegen. In der gleichen Stunde wird vom nationalen Gesundheitsrat allerdings die allgemeine Gefahrenlage im Land von gering auf mäßig hoch gestuft. Von gering auf mäßig, aber was kommt nach mäßig? Die Medien spielen dieses Spiel mit. Wer mit Corona Schlagzeilen produziert, der muss es auch mit der, ach so normalen, Influenca-Grippe tun. Irgendwie passt das alles nicht zusammen.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.